Wirtschafter/in und Meister/in der Hauswirtschaft

Wirtschafter/in und Meister/in der Hauswirtschaft

Berufsbild

Wirtschafter/innen und Meister/innen der Hauswirtschaft sind unternehmerisch denkende und handelnde Fach- und Führungskräfte, die vielfältige Beschäftigungen finden:

  • in Großhaushalten wie Wohn- und Pflegeeinrichtungen für Senioren, Kinder und Jugendliche, für Menschen mit Handicap, sowie in Tagungshäusern, Kliniken oder Reha-Einrichtungen
  • in gehobenen Privathaushalten und landwirtschaftlichen Unternehmerhaushalten
  • in selbstständiger Tätigkeit im hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbereich (Eventcatering, Direktvermarktung, Urlaub auf dem Bauernhof)
  • in Berufs- und Fachverbänden der Hauswirtschaft

Zu den Aufgaben zählen Koordination von hauswirtschaftlichen Prozessen und Arbeitsabläufen, sowie Einhaltung gesetzlicher und betrieblicher Qualitätsvorgaben. Der Meisterbrief beinhaltet die Ausbildereignung.

Nach dem deutschen Qualitätsrahmen (DQR) wird der Berufsabschluss zur Wirtschafter/in der Hauswirtschaft und die erfolgreich abgelegte Meisterprüfung auf der Stufe 6 angesiedelt. Mit dem Meisterbrief ist die Weiterbildung zum/zur Technischen Lehr- und Berater/in (TLB) oder ein Hochschulstudium möglich (siehe nachstehende Grafik).

Fachschule im Überblick

Die berufsbegleitende Fortbildung zum/zur Wirtschafter/in der Hauswirtschaft ist in der Fachschule eng verzahnt mit der Fortbildung zum/zur Meister/in der Hauswirtschaft. Begonnen wird im November. Die Fachschule endet im Juni zwei Jahre später mit dem Abschluss zum/zur Wirtschafter/in der Hauswirtschaft.

Der Unterricht mit 1380 Unterrichtseinheiten in der Grund- und Fachstufe findet an zwei Tagen der Woche statt (montags und dienstags (8:00-16:00 Uhr) und richtet sich nach den Schulferien in Baden-Württemberg. Zusätzlich ist noch eine Praktikumswoche in einem hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbetrieb am Ende der Grundstufe eingeplant.

Einen Überblick über den Ablauf der Grund- und Fachstufe bis zur Prüfung verdeutlich folgende Grafik:

Inhalte

In der Fortbildung zum/zur Wirtschafter/in und Meister/in der Hauswirtschaft werden theoretische und praktische Kompetenzen in folgenden Schwerpunkten vermittelt:

  • Betriebliche Kommunikation (Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation, EDV)
  • Betriebswirtschaftslehre (Buchführung, Rechtsgrundlagen)
  • Unternehmensführung (Personalwirtschaft, Kosten- und Leistungsrechnung, Qualitätsmanagement, Steuern und Versicherungen)
  • Hauswirtschaftliche Versorgungs- und Betreuungsleistungen (Ernährungslehre, Textilkunde, Nutz- und Wohngarten, Nahrungszubereitung, Versorgung und Betreuung älterer Menschen, Betriebshygiene, Betriebsorganisation)
  • Einkommenskombinationen (Selbstständigkeit, Marketing)
  • Facharbeit

Zusätzlich bietet die Fachschule für Hauswirtschaft Ergänzungskurse an:

  • Fachexkursionen in hauswirtschaftliche Betriebe, Unternehmen der Lebensmittelproduktion und -verarbeitung
  • 4-tägiges Seminar „Mit Selbstständigkeit in die Zukunft“
  • 5-tägiges Seminar „Berufsausbildung und Mitarbeiterführung“

Weiterführende Informationen können dem aktuellen Lehrplan entnommen werden: Lehrplan Fachschule für Hauswirtschaft - Wirtschafter/Meister

Kosten

Der Besuch der Fachschule für Hauswirtschaft ist gebührenfrei. Es fallen Kosten für Fachliteratur, Unterrichtsmaterialien, Lebensmittelkosten und Fachexkursionen (siehe nachstehende Tabelle) an. Die Prüfungsgebühr für die Meisterprüfung in Höhe von 350 € wird vom Regierungspräsidium Tübingen erhoben. Die Kosten belaufen sich insgesamt auf 620 – 770 €.

Kostenpunkte Fortbildung Meister/in der Hauswirtschaft Betrag
Summe 620 – 770 €
Fachliteratur und Unterrichtsmaterial 150-250 €
Lebensmittelkosten 100-150 €
Aufwendungen für Fachexkursionen 20 €
Prüfungsgebühr zur Meisterprüfung 350 €
Ggf. Unterbringung im Gastzimmer 60 €

Prüfung zum/zur staatlich geprüften Wirtschafter/in der Hauswirtschaft

Die Prüfung erstreckt sich über

  • zwei schriftliche Prüfungsfächer, die gleichzeitig als Prüfungsleistungen für die Meisterprüfung gelten,
  • der Facharbeit über einen Zeitraum von drei Monaten mit Planung, Durchführung und Dokumentation eines praxisbezogenen und fächerübergreifenden Projektes
  • der mündlichen Prüfung in mindestens einem Prüfungsfach und der Präsentation der Ergebnisse der Facharbeit

Prüfung zum/zur staatlich geprüften Meister/in der Hauswirtschaft

Die Meisterprüfung wird in folgenden Prüfungsfächern abgenommen:

  • Hauswirtschaftliche Versorgungs- und Betreuungsleistung
    • Schriftliche Prüfung (180 Minuten)
    • Arbeitsprojekt über 6 Monate im betrieblichen Kontext und anschließender Projektpräsentation und Prüfungsgespräch (60 Minuten)
  • Betriebs- und Unternehmensführung
    • Schriftliche Prüfung (180 Minuten)
    • Situationsaufgabe über Analyse und Beurteilung einer fremden Haushalts- und Unternehmenssituation sowie Vorschlag einer Lösung (Vorbereitung: 180 Minuten, Prüfungsgespräch: 60 Minuten)
  • Berufsausbildung und Mitarbeiterführung
    • Schriftliche Prüfung (180 Minuten)

Praktische Ausbildungseinheit (Durchführung: 60 Minuten, Prüfungsgespräch: 30 Minuten).

Zulassungsvoraussetzungen

Zulassungsvoraussetzungen zur Wirtschafter- und Meisterprüfung:

  • Abschlussprüfung in der Hauswirtschaft und danach eine mindestens zweijähriger Berufspraxis
  • oder mindestens fünfjährige Berufspraxis

Ansprechpartnerin

Lehrerin Sabine Weiland

Landratsamt Ravensburg
Fachschule für Hauswirtschaft

Sabine Weiland

Schillerstraße 34
88339 Bad Waldsee
Telefon: 07524/9748-6400
Fax: 0751/ 85-776400
E-Mail: sabine.weiland@rv.de

Ansprechpartnerin für die Prüfung zum/zur Meister/in der Hauswirtschaft

Zuständig für die Durchführung der Prüfung zum/zur Meister/in der Hauswirtschaft ist das Regierungspräsidium Tübingen.

Sabine Keller-Epple
Regierungspräsidium Tübingen
Ref. 31
Konrad-Adenauer-Str. 20
72072 Tübingen

Telefon: 07071/757-3312
E-Mail: Sabine.Keller-Epple@rpt.bwl.de

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